Grenzenlose Spielwelten: Pixel für Pixel neue Welten entstehen lassen

Als 1958 das Spiel „Tennis for Two“ erstmals interaktive Unterhaltung auf einem Bildschirm brachte, ahnte niemand, welche Entwicklung die Computerspiele im Laufe der Jahre nehmen würden. War die simple Programmierung damals mehr ein Experiment als Entertainment, ist Gaming mittlerweile ein fester Bestandteil im digitalen Zeitvertreib.

Für viele war „Super Mario Bros.“ der Anfang der Videospiele. Mit dem Nintendo Entertainment System (NES), welches 1986 auf dem europäischen Markt erschien, kam erstmals das Gaming in das heimische Wohnzimmer.

Ein Controller, einfache Grafik, maximaler Spaß: Zocken auf der ersten Mainstream-Konsole war ab dem Moment möglich und legte den Grundstein für einen Siegeszug um die Welt. Dabei markierten der kleine Klempner und sein Bruder keineswegs die Basis einer heute milliardenschweren Branche.

Schon mit dem Aufkommen von Arcade-Automaten in den 1970er-Jahren erlebten Computerspiele einen massiven Popularitätsschub. Zwar war die Technik noch sehr eingeschränkt, doch bunte 2D-Optik, begrenzter Speicher und experimentelle Sounds bestimmten die Spielentwicklung. Erste Klassiker wie das Plattformspiel Donkey Kong, Shooter wie „Space Invaders“ und erste Rollenspiele wie „Ultima“ hinterließen Eindruck bei Experten und Gamern. Mit jeder neuen technischen Erweiterung verschoben sich jedoch die Grenzen des Möglichen.

Welten zum Eintauchen: 3D-Wende und ein Projekt namens Internet

In den 1990er-Jahren brachte der Wechsel zur 3D-Grafik die Branche aus dem Gleichgewicht. Grafikprozessoren wie der 3Dfx Voodoo-Grafikchipset machten plötzlich detailreiche 3D-Welten möglich, die ein Eintauchen in die fantasievollen Welten erlaubten. Gleichzeitig ermöglichte das Internet erste Online-Multiplayer-Erlebnisse. Dabei schienen auch die Genres immer weiterzuwachsen, die mit heutigen Klassikern wie „Quake“ oder „Half-Life“ aufwarteten. Durch Modem- und DSL-Verbindungen waren sogar Online-Rollenspiele in einem sehr frühen Stadium möglich.

Grenzenlose Spielwelten: Pixel für Pixel neue Welten entstehen lassen

Seit den 2000er-Jahren beschleunigte sich der technische Fortschritt weiter. Breitband-Internet verbreitete sich und Serverstrukturen boten mehr Raum, damit sich digitale Welten entfalten konnten. Zudem eröffneten Game Engines wie Unreal oder Unity branchenweit Potenzial, um kreative Ideen zu verwirklichen.

Dazu kamen mobile Plattformen und die ersten Cloud-Gaming-Angebote, die Hardwarebarrieren zunehmend auflösten. In dieser Umgebung entstanden neue und komplexe Spielkonzepte – wie etwa MMORTS, also Massively Multiplayer Online Real-Time Strategy Games. Mit ihnen kann man per Spiele-Download kostenlos PC und mobile Spiele spielen und in Onlinewelten eintauchen.

Erst durch eine moderne Infrastruktur, zu der Cloud-basierte Server mit flexibler Skalierung und Cross-Plattform-Schnittstellen gehören, können Games von Millionen von Usern gleichzeitig und miteinander erlebt werden. Limits scheint es dank vielseitiger Cloud-Optionen kaum noch zu geben.

Viel passiert, noch mehr in Planung

Mit Blick auf den aktuellen Markt ist die Welt der Computerspiele vielfältiger und technischer denn je. Statt allein zu zocken, hat sich die Freude am Gaming als gesellschaftliches Hobby etabliert, welches auch kommerziell von Bedeutung ist. Mit der Anerkennung von E-Sport als ernstzunehmende virtuelle Sportart sind kritische Stimmen schnell verstummt, und Meistervereine wie FC Bayern München profitieren von den Skills ihrer Team-Kameraden am Controller.

Augmented oder Virtual Reality heben zudem zunehmend bestehende Begrenzungen auf und lassen die reale und virtuelle Welt miteinander verschwimmen. Zwar scheint VR noch einen langen Weg vor sich zu haben, wie Sony mit seiner VR 2 erfahren musste, doch beweist der Blick zurück, wie weit Gaming bereits gekommen ist: vom platten 2D-Pixel zu realistischen digitalen Welten in der dritten Dimension!